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Zum ersten Mal war Anna Funder 1987 in Berlin - wie alle fasziniert von der zweigeteilten Stadt. 1995, nach dem Fall der Mauer, kehrt sie zurück, diesmal nach Ostberlin, findet alte Freunde wieder und hört neue Geschichten, wie die von Miriam, die als 16-jährige Schülerin in die Fänge der Stasi geriet, der die Flucht über Mauer, Todesstreifen und an Suchhunden vorbei um Haaresbreite gelungen wäre und die nach der Entlassung noch kurz vor dem Fall der Mauer nach Westdeutschland abgeschoben wurde.
Es sind solche Schicksale - weniger die Stasi selbst -, die Anna Funder interessieren. Sie hört ihnen allen zu : den Widerstandskämpfern und den Opfern, den Kollaborateuren und Rgenten, den Verrätern und den Helden, und schreibt ihre Geschichten auf. Herausgekommen ist eins der erstaunlichsten und mutigsten Bücher zum Thema überhaupt : Geschrieben von einer jungen Frau, die sich, unbelastet von der Geschichte, offen und vorurteilsfrei dem Thema der deutschen Vergangenheitsbewältigung nähert.